Abgestürzt im tiefsten Wald, ist Cloris noch zu retten?
Der Roman „Cloris“ ist das erste Werk von Autor Rye Curtis und versteht sich als Abenteuerroman. Cloris Waldrip und ihr Mann möchten ein Wochenende in der Wildnis der Bitterroot Mountains im Norden der USA verbringen. Sie stürzen allerdings in dieser unwirtlichen Gegend mit dem Flugzeug ab und nur die zweiundsiebzigjährige Cloris überlebt. Sie macht sich auf den Weg durch den tiefsten Wald, um Nahrung und eine Menschenseele zu finden.
Der Trip wird zu einer langwierigen Angelegenheit, lediglich ein seltsamer Mann legt ihr zwischenzeitlich etwas zu essen hin und macht Feuer und rettet ihr so das Leben. Eine schwer alkoholabhängige Rangerin erfährt ihrerseits vom Schicksal der drei Ausflügler und mobilisiert ein kleines Team, um etwaige Überlebende zu finden. Als der Durchbruch unmittelbar bevorsteht verschwindet Cloris wiederum freiwillig; ist sie eigentlich noch zu retten?
Auch wenn einige renommierte Autoren sich sehr begeistert zu diesem Buch geäußert haben, muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte leider nicht überzeugen konnte. Zwar ist das Buch gut geschrieben, die Sprache ist anschaulich und man bekommt einen guten Einblick in die Gedankenwelt der unterschiedlichen Charaktere. Ich mochte ich die Figuren jedoch nicht. Die Rangerin Debra Lewis, die ständig und überall betrunken ist, weil sie sich ausschließlich von Rotwein ernährt, Bloor, der ständig mit ihr ins Bett will, egal ob es Zaungäste gibt oder nicht und schließlich Cloris, deren Verhalten ich nicht wirklich nachvollziehen konnte. So sehr ich mich auch bemüht habe, konnte ich keinen Zugang zu den Personen finden und meine romantische Vorstellung vom Leben in der Einöde Montanas wurde auch entglorifiziert. Dies ist aber nur meine ganz persönliche Meinung; ich habe mich schwer getan das Buch bis zum Ende durchzulesen.
Rye Curtis: Cloris, Verlag: C.H: Beck, Roman, ISBN 978 3 406 75535 4, übersetzt von Cornelius Hartz