Gruseliger Fund bei Bauarbeiten: Wer ist die Tote im Mittsommer Krimi?
Bei Bauarbeiten auf einer Schären-Insel wird eine Sprengung durchgeführt. Infolgedessen werden Knochen gefunden. Schnell wird klar, dass es einen Zusammenhang mit zwei Cold Cases geben muss. Doch wer ist die Tote? Ist es überhaupt eine Frau? Der Mittsommer Krimi startet spannend.
Vor vielen Jahren sind zwei Frauen von der Schären-Insel Telegrafholmen verschwunden. Ihr Verbleib konnte nie aufgeklärt werden. Zum einen handelt es sich um Astrid. Sie ist aus einem Onenightstand ihrer Mutter mit einem Norweger entstanden und konnte nie eine richtige Beziehung zu ihrem Vater aufbauen. Ihre Mutter sprach dem Alkohol sehr zu und hatte einen notgeilen, zwielichtigen Lebensgefährten (Zacharias). Astrid jobbte gemeinsam mit ihrer besten Freundin Johanna in einem Restaurant, bis sie schließlich von heute auf morgen verschwand. Um die Trauer zu bewältigen hat die Mutter sich in den Glauben geflüchtet und wilde Theorien darüber aufgestellt, was mit ihrer Tochter geschehen sein könnte. Niklas hat auch im Restaurant gearbeitet und sich mit Astrid des Öfteren getroffen. Niklas ist von seinem Vater misshandelt worden. Als Astrid ihm helfen will schreit er sie an, sie solle ihn in Ruhe lassen, dabei liebt er sie doch eigentlich, oder? Nora fragt bei Niklas Vater, dem Lokalpolitiker Johansson, nach seinem Sohn. Der habe den Kontakt zu den Eltern vor 10 Jahren abgebrochen und schicke nur einmal im Jahr eine Postkarte, sagen die Eltern. Zufällig passt das gerade in den Zeitraum in dem Astrid verschwunden ist… Ganz schön spannend der Mittsommer Krimi!
Siri Grandin ist ebenfalls damals verschwunden. Ihr Mann Petter hat sie bereits kurze Zeit nach ihrem Verschwinden für tot erklären lassen und die Versicherungssumme kassiert. Lange Zeit haben die beiden versucht ein Kind zu bekommen, es hat aber nicht geklappt. Siri war zunehmend enttäuscht von Petter und ist schließlich den Avancen eines anderen Mannes erlegen. Aber wer könnte das gewesen sein? Hat Petter seine Frau aus Eifersucht getötet? Oder hat sie mit ihrem Liebhaber ein neues Leben fernab der Schären angefangen?
Johanna hingegen ruht sich auf den Lorbeeren der Eltern aus. Sie ist ständig pleite, kann ihr Studium nicht zu Ende führen und hat den Verlust der Freundin nie ganz verwunden. Weiß sie, was Astrid bewogen hat zu verschwinden? Zu mindestens könnte man seine Kasse doch mit einer winzig kleinen Erpressung aufbessern, oder?
Ermittler Thomas ist mit Pernilla verheiratet, sie befinden sich jedoch in einer Ehekrise. Eine Paartherapie soll die Familie retten. Die kleine Tochter ist nur tageweise bei ihm, worunter Thomas sehr leidet. Pernilla und Thomas verbringen ein Wochenende zusammen auf der Schären Insel mit dem Kind und werden, gerade als sie sich wieder romantisch annähern, jäh unterbrochen, denn Nora braucht Thomas´ Hilfe. Der Mittsommer Krimi ist richtig spannend!
Noras Mann Jonas ist Pilot. Sie hat zwei Kinder aus erster Ehe, Julia ist die gemeinsame Tochter mit Jonas. Seit ihrem letzten Fall als Staatsanwältin hat Nora Angstzustände und versucht ihre Probleme im Alkohol zu ertränken. Jonas ist von dieser Strategie nicht begeistert und zieht fürs Erste aus. Nora sucht Zacharias auf, weil sie bei der Ermittlung helfen will. Da sie gerade aufgrund ihres gesundheitlichen Zustandes krankgeschrieben ist, hat sie die Zeit sich in die Ermittlungen einzumischen, sehr zum Missfallen Thomas´. Eines Nachts wird bei Nora ein Stein in die Eingangstür geworfen. Sie ruft ihren guten Freund Thomas zur Hilfe… Von Schären-Idylle kann im Mittsommer Krimi keine Rede sein!
Viveca Sten: Das Grab in den Schären (ein neuer Fall für Thomas Andreasson), Kiepenheuer & Witsch, 16 Euro, ISBN 978-3-462-05217-6, aus dem Schwedischen von Dagmar Lendt
„Das Grab in den Schären“ ist bereits der zehnte Mittsommer Krimi von Viveca Sten. Aufgrund ihrer familiären Bindung an die Schären (die Familie besitzt seit 1917 ein Haus auf Sandhamn) bot sich die Insel als Hauptspielort ihrer Kriminalromane an. Die Juristin hat zwischen 2008 und 2019 quasi jährlich einen Kriminalroman geschrieben. Der vorliegende Mittsommer Krimi entstand 2019. Viveca Sten lebt mit Mann und drei Kindern in Stockholm und verbringt jeden Sommer auf der Schären Insel Sandhamn.
Bereits erschienene Mittsommer Krimis in chronologischer Reihenfolge:
- Tödlicher Mittsommer
- Tod im Schärengarten
- Die Toten von Sandhamn
- Mörderische Schärennächte
- Beim ersten Schärenlicht
- Tod in stiller Nacht
- Tödliche Nachbarschaft
- Mörderisches Ufer
- Flucht in die Schären
- Das Grab in den Schären
Eiskalte Augenblicke Kurzkrimis (2020)
Kochbuch: Schärensommer (Meine Lieblingsrezepte)
Der Mittsommer Krimi ist spannend geschrieben und findet ein überraschendes Ende. Um die Beziehungen zwischen den Protagonisten zu verstehen, muss man nicht unbedingt alle Mittsommer Krimis von Viveca Sten gelesen haben. Wenn man interessiert ist, mehr über die Hintergründe und Beziehungen zwischen den Figuren zu erfahren, ist es empfehlenswert, das Buch „Eiskalte Augenblicke“ ergänzend zu lesen. Zwar handelt es sich hierbei meines Erachtens nicht unbedingt um Kurzkrimis, aber es sind Geschichten, welche die Protagonisten noch einmal von einer anderen Seite beleuchten.
Wenn ihr Schären-Krimis liebt, schaut doch mal, wie ihr den Schären-Krimi „Tödlicher Inselfrühling“ von Christoffer Holst findet.