Zählen, würfeln, begreifen – der Schlaubär kommt
Häufig werde ich gefragt, welche sinnvollen Spiele Eltern anschaffen können, um den Nachwuchs auf spielerische Art und Weise zu fördern. Ich gebe zu, dass viele Fördereinheiten, die ich im täglichen bestreite, mit Materialien durchgeführt werden, die ich entweder im Vorfeld oder aber mit den Kindern gemeinsam, bastele. Dennoch möchte ich Euch heute aber ein Spiel vorstellen, dass mir besonders positiv im Dschungel der Frühfördermaterialien aufgefallen ist: das Spiel „Schlaubär lernt zählen“ von Haba.
Das Spiel eignet sich für Kinder im Altersbereich zwischen 4 und 8 Jahren und man kann mit zwei bis fünf Leuten daran teilnehmen.
Es gibt eine Schlaubär-Zählkette, mit der Kinder Zahlen mit Holzperlen in Verbindung bringen können. Hier kann man im Prinzip lernen, bis zehn zu zählen. Des Weiteren gibt es drei Würfel: Auf einem Würfel sind die Zahlen von 1 bis 5 abgebildet, auf einem die Punkte (ebenfalls bis fünf), wie man sie vom normalen Würfel her kennt und auf einem jeweils eine unterschiedliche Anzahl an Fingern. So können Kinder Zahlen auf unterschiedlichen Ebenen erfassen und miteinander in Verbindung bringen (was eine wichtige Fähigkeit für das spätere Rechnen lernen ist). Darüber hinaus gibt es 40 Karten, die nett illustriert, die vier verschiedenen Kategorien abbilden.
Es wird empfohlen, zunächst die Spielmaterialien mit den Kindern zu besprechen. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Kinder lieben es, die Holzperlen auf der Kette hin- und her zu schieben und die bunten Karten anzuschauen und schon mal die verschiedenen Würfel auszuprobieren.
Es gibt vier Spielideen, die man je nachdem wie der Kenntnisstand des Kindes ist, vom Einfachen zum Schwierigeren hin durchspielen kann. Zwei dieser Spielideen möchte ich Euch nun vorstellen. Da gibt es z.B. ein Schlaubär Memo bei dem alle Karten verdeckt auf den Tisch gelegt werden und man alle Karten, die eine bestimmte Zahl abbilden, finden muss. Dabei sagt natürlich jeder laut die Zahlen, die auf den von ihm umgedrehten Karten zu sehen sind. Wer am Ende die meisten Karten auftürmen kann gewinnt das Spiel.
Für jüngere Kinder kann man auch eine einfachere Version des Spiels spielen, indem man nur bestimmte Zahlen herauspickt oder mit zwei anstatt von vier Kartensätzen spielt.
Schön finde ich auch die Spielidee: Von eins bis zehn. Hier spielen alle gemeinsam gegen den Schlaubären, was das Wir-Gefühl stärkt. Dabei werden alle zehn Spielsteine auf die Seite der Holzkugel geschoben und ein Kartensatz von eins bis zehn verdeckt auf dem Tisch verteilt. Die Kinder versuchen nun reih um zunächst die Karte mit der eins zu finden. Auch hier sagt man immer laut die Zahl, die auf der jeweils umgedrehten Karte abgebildet ist. Hat man nun die eins gefunden, darf der nächste Spieler die zwei suchen, findet man die richtige Zahl nicht, wird ein Stein auf der Schlaubärkette zum Schlaubären hin geschoben. Hier kann man auch noch einmal laut alle Steine zählen, die der Schlaubär bereits auf seiner Seite hat. Zum Schluss gewinnen entweder alle gemeinsam oder alle verlieren gemeinsam gegen den Schlaubären.
Es gibt noch zwei weitere Spielvarianten, die in der beiliegenden Spielanleitung ausführlich erläutert werden. Mir gefallen an diesem Spiel besonders die hübschen aber auch robusten Materialien und die einfache Durchführbarkeit. Die Kinder lernen Zahlen auf unterschiedlichen Ebenen kennen und können sie miteinander in Bezug bringen, was eine gute Fähigkeit in Bezug auf das Rechnen lernen in der Grundschule ist. Das Spiel kostet zwischen 15 und 20 Euro je nach Anbieter und ist als solches erschwinglich. Wer es nicht anschaffen möchte, kann auch in der örtlichen Stadtbücherei vorbei schauen; zumindest in unserer Bücherei kann man auch Gesellschaftsspiele für vier Wochen ausleihen und testen, ob die Investition sich lohnt.
Viel Spaß beim Zahlen erkunden!
Verlag: HABA
Art: Lernspiel
Spieler: 2 – 5 Kinder
Alter: ab 4 Jahren
Preis: 15 – 20 EUR